Theley. „Ich möchte wieder nach Sierra Leone fliegen, egal ob für einen weiteren Einsatz oder zum Urlaub“, sagt Lars Hinsberger. Das westafrikanische Land hat einen starken Eindruck bei ihm hinterlassen - vor allem die Freundlichkeit und Kameradschaft der Menschen. Der Anlagenmechaniker ist Gruppenführer der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen im THW-Ortsverband Theley. Im Auftrag des THW reiste er Anfang Dezember für vier Wochen in das 5000 Kilometer entfernte Land. In der Hauptstadt Freetown arbeitete Hinsberger als Projektleiter beim Aufbau der Wasser- und Stromversorgung sowie Desinfektionsschleusen in drei Ebola-Auffanglagern und unterstützte das acht Mann starke THW-Team vor Ort.
Vor der Abreise gings zum Briefing nach Bonn, wo die Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben wurden. Dazu gehörte auch die persönliche Schutzausrüstung. „Es ist wichtig dort keine Hände zu schütteln,“ berichtet Hinsberger. Zur Begrüßung mussten die Ellenbogen herhalten. Der Ebola-Virus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, deshalb sind die Camps mit Bändern eingezäunt; der Sicherheitsabstand beträgt zwei Meter. Regelmäßig wird die Körpertemperatur gecheckt. Hinsberger: „Nach fünf Tagen habe ich mich an die Sicherheitsmaßnahmen gewöhnt. Trotzdem muss man immer vorsichtig bleiben.“
Doch nicht nur die Sicherheitsvorkehrungen stellten den 22-Jährigen vor Herausforderungen. „Auf meiner Arbeit bin ich Geselle, in Sierra Leone war ich plötzlich Teamleiter. In die Verantwortung musste ich hinein wachsen.“ Vor Ort habe ihn der Einfallsreichtum der einheimischen Arbeiter beeindruckt: „Sie machen aus nichts viel. Davon können wir uns eine Scheibe abschneiden.“
Zurück in Deutschland unterstütze er drei Wochen die Arbeiten im Zentrum für Auslandslogistik des THW in Mainz. Trotz der erschwerten Bedingungen will Hinsberger, der schon bei der Hochwasserhilfe in Bosnien 2014 dabei war, auch weiterhin für das THW auf Auslandseinsätze gehen, denn „man lernt einfach sehr viel dazu.“
Das THW beteiligt sich auf Anfrage der UNMEER (UN Mission for Ebola Emergency Response) mit technisch-logistischer Unterstützung am internationalen Hilfseinsatz im Kampf gegen Ebola in Westafrika. Die„Flying Technicians“, wie die Teams des THW von der Bevölkerung vor Ort genannt werden, wurden am 17.09.2014 von der Bundesregierung mit dem Einsatz gegen die Ebola-Epidemie beauftragt. Seither waren rund 60 ehren- und hauptamtliche THW-Angehörige in Guinea, Sierra Leone, Ghana, Senegal und Benin.