Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine gezielte Überwachung des Hochwasserpegels eine nicht zu unterschätzende einsatztaktische Komponente ist. Nur so kann in komplexen Hochwasserlagen ein optimaler Einsatz der vorhandenen Pumpen überwacht werden. Durch eine zielgerichtete Pegelüberwachung zeigt sich sehr schnell, ob die vorhandenen Pumpkapazitäten an den richtigen Stellen eingesetzt sind.
Weiterhin können Einsatzleitungen und Katastrophenschutzstäbe durch optimierte und genaue Pegeldaten bessere und effektivere Entscheidungen über Materialeinsatz, Helfersicherheit, weiteres Vorgehen, etc. treffen. Da die Daten in Echtzeit ermittelt werden, werden steigende Pegel, bei z.B. einsetzendem Regen, schneller erkannt.
Zur Überwachung von Pegelständen an Bächen und Flüssen sind in der Regel eine Vielzahl von stationären/ortsgebundenen Pegelmessstellen eingerichtet. Diese zeigen jedoch lediglich die Wasserstände an festen, vorher festgelegten, Stellen.
In Hochwasserlagen ist es jedoch nötig, Wasserstandsmessstellen an verschiedensten kritischen Bereichen einzurichten.
Durch geschicktes positionieren der ortsunabhängigen Wasserstandsmesseinheit können kritische Werte unter Berücksichtigung der Fließgeschwindigkeit frühzeitig erkannt werden. D.h. je weiter flußaufwärts desto frühzeitiger ist eine entwicklung des Pegel erkennbar. Die Echtzeitübertragung und Darstellung auf einer Webseite bringen hier enorme einsatztaktische Informationen für die eingesätzten Kräfte aber auch Einsatzleitungen.
Des Weiteren können kritische Pegel definiert werden. Bei Erreichen des kritischen Pegel wird neben einem akustischen Alarm am PDA auch eine Alarmmeldung via SMS/email an konfigurierbare Empfänger versendet werden. Dadurch wird neben der Anzeige auf der Webseite zusätzlich an Endgeräte der Alarm signalisiert, dies ist in hektischen Situationen ein guter zusatz ohne die Webseite ständig zu beobachten.
Eingesetzt wurde der ortsunabhängige Wasserstandsmesseinheit (OWM) des OV Theley beim Starkregen im Februar in der Gemeinde Marpingen. In diesem Einsatz lieferten die Werte der Messeinheitl wichtige Informationen, welche sich auf die Einsatzentwicklung, notwendige Massnahmen konnten hieraus abgeleitet werden. Gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehr wurde ein kritischer Wert ermittelt. Kurz nach Auslösen der Alarm-SMS des mobilen Pegel, gingen die ersten Notrufe über die Rettungsleitstelle ein. Durch die geschickte Wahl des kritischen Wertes hatten die Einsatzkräfte einen gewissen und wichtigen zeitlichen Vorsprung zu der Lage.
Auch in der technischen Einsatzleitung (TEL) Trier-Saarburg wurden die Werte der ortsunabhängigen Wasserstandsmesseinheit bei der Sonderlage aufgrund Starkregen und ein Staudamm an der Belastungsgrenze zu Rate gezogen. Der Pegel wurde direkt an der Mündung eines Zuflusses positioniert. Bis zur nächsten offiziellen Pegelmesstelle waren es 5 km. Durch die Positionierung des mobilen Pegel 5km flußaufwärts hatte die TEL einen Wissensvorsprung von einer stunde, was sehr entscheident ist. Dies war sehr schön bei Erreichen des Scheitelwertes erkennbar.
Datenblatt ortsunabhängige Wasserstandsmesseinheit (OWM)
Interesse an Einsatzoptionen der ortsunabhängige Wasserstandsmesseinheit (OWM)? Wenden sie sich gerne per Mail an uns, wir stellen Ihnen die OWM gerne persönlich vor.
In der STAN (Stärke und Ausstattungsnachweis) des THW gibt es einen mobilen Pegel, dieser wurde nicht flächendeckend ausgerollt. Der nächstgelegene Standort des mobilen Pegel (MHP) ist in Lahnstein bei Koblenz. Aus diesem Grund wurde im OV Theley die Idee geboren eine ortsunabhängige Wasserstandsmesseinheit (OWM) in Eigenregie als Projektarbeit auf unsere Anforderungen anzufertigen.
Vielen Dank für die Bereitstellung der Fördermittel durch den Landkreis St. Wendel und die THW Helfervereinigung Theley e.V.