Immer dann, wenn das THW im Ausland hilft, hilft die Bundesrepublik. Der Auftrag zur technischen Hilfeleistung im Ausland ist aus dem THW-Gesetz abgeleitet. Seit über 60 Jahren leistet das THW inzwischen technische Hilfe rund um den Globus.

Begonnen hat diese lange Tradition mit dem Einsatz des THW im Jahr 1953 zur Bekämpfung eines der verheerendsten Hochwasser in den Niederlanden. Hunderte Einsätze sollten folgen. Darunter die Suche und Rettung von Erdbebenopfern, die Trinkwasserversorgung oder Wiederaufbaumaßnahmen nach Bürgerkriegen oder Naturkatastrophen.

Ihrer besonderen Verantwortung als „Botschafter“ Deutschlands sind sich die THW-Angehörigen bei ihrem Engagement im Ausland stets bewusst. 

Der Ortsverband Theley ist zur Zeit an 3 Auslandmodulen beteiligt:

High Capacity Pumping Modules (HCP)

Bei Hochwasser und Überflutungen kommt es auch international auf schnelle Hilfe an. Das THW stellt hierfür im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens acht High Capacity Pumping Modules (HCP) zur Verfügung.

Zur Ausrüstung eines HCP-Moduls gehören Hochleistungs-Wasserpumpen mit einer Leistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute. Dabei kann das Wasser über eine Distanz von bis zu 1.000 Metern gepumpt werden. Die HCP-Module sind zwölf Stunden nach Alarmierung einsatzbereit, können auch in schwierigem Gelände arbeiten und sind autark einsetzbar, können sich also selbst versorgen.

Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland (SEEWA)

Die SEEWA ist ein Instrument der Bundesregierung zur Leistung technischer Hilfe im Ausland gem. § 1 Abs. 2 THW-Helferrechtsgesetz. Im Ausland werden die Einsatzkräfte der SEEWA gerne als „Water People“ bezeichnet.

Fachgruppe Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland ( FGr SEEWA)

Die SEEWA steht für eine operativ-taktische Auslandseinheit, mit der das THW schnell auf aktuelle Gefahrenlagen im WASH-Bereich (Water, Sanitation and Hygiene) reagieren kann. Zu den Aufgaben der SEEWA zählen die Erkundung, die mobile Trinkwasseraufbereitung, die Wasserabgabe, die Wasseranalyse, die Instandsetzung zerstörter Wasserversorgungssysteme wie zum Beispiel Brunnen, die Sicherstellung einfacher Sanitärversorgung und die fachtechnische Beratung. Die Einsatzteams sind mit moderner Ausstattung ausgerüstet und ebenso wie die Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) in der Lage, innerhalb weniger Stunden in ein Katastrophengebiet aufzubrechen. Die SEEWA arbeitet technisch und personell eng mit den zuständigen Behörden vor Ort zusammen und integriert sich in die bestehenden Koordinierungsstrukturen.

Technical Assistance Support Teams (TAST)


Zur Unterstützung von Erkundungs- und Koordinierungsteams hält das THW als Partner im EU-Mechanismus technische Unterstützungsteams (Technical Assistance Support Teams – TAST) bereit. Ihre primäre Aufgabe ist es, EU-Erkundungs- und Koordinierungsexperten zu begleiten und deren Arbeitsfähigkeit im administrativen, technischen und logistischen Bereich sicherzustellen.

Die Erkundungs- und Koordinierungsexperten können sich so auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Abhängig von der Größe des zu unterstützenden EU-Expertenteams und je nach Lage vor Ort können TAST in ihrer Größe und Zusammensetzung sowie der abzudeckenden Aufgabengebiete variieren und sind daher in Komponenten aufgebaut.

Standing Engineering Capacity (SEC)


Die „Standing Engineering Capacity“ (SEC) ist eine 2010 gegründete operative THW-Einheit, die sich auf den Auf-, Aus- und Rückbau von Camps für Friedenskräfte spezialisiert hat. Bis zu 30 SEC-Kräfte können innerhalb von 72 Stunden in ein Einsatzgebiet aufbrechen. Vorrangige Einsatzoptionen sind UN-Friedensmissionen. Darüber hinaus kann die SEC zur humanitären Soforthilfe oder im Katastrophenschutz eingesetzt werden.

UN-Einsätze im Bereich Peacekeeping (Friedenssicherung) und Peacebuilding (Friedenskonsolidierung) erfordern eine technische und logistische Versorgung für die Hilfskräfte: Zu Beginn bzw. bei Vergrößerung einer UN-Friedensmission mangelt es dem Zivilpersonal oftmals an entsprechender Infrastruktur, etwa an Unterkünften, Bürogebäuden, Elektrizität, Wasserversorgung oder sanitären Anlagen. Das SEC stellt diese bedarfsgerecht zur Verfügung. Innerhalb der SEC sind Experten aus den verschiedensten Handwerkerbereichen, Bauwesen, IT-/Telekommunikation, Administration und Logistik vertreten, die je nach Bedarf angefordert werden.

Die SEC-Einheit verfügt über eine eigene, modular zusammengestellte Ausstattung, die im „Zentrum für Auslandslogistik“ (ZAL) in Mainz in der Nähe des Frankfurter Flughafens vorgehalten wird und somit schnell verfügbar ist. Mit dieser Ausstattung kann die SEC bis zu zwei Monate autark agieren.

Weitere Informationen über ALLE Auslandsmodule im THW gibt es

hier